Zahlreiche Merdinger Zuschauer mussten beim Auswärtsspiel in Bötzingen, eine unnötige, aber verdiente Niederlage unseres ASV verfolgen.
Mit großen Erwartungen angereist, aber auch mit dem Wissen, dass der FC Bötzingen nach der hohen Auswärtsniederlage beim PSV Freiburg (1:7) angeschlagen und somit gefährlich ist, durfte man schon gespannt sein, ob die erfolgreiche Zeit an guten Spielen unseres Teams weitergeht.
Weit gefehlt, der FC Bötzingen ging an diesem Sonntag an seine bescheidende Leistungsgrenze heran und der ASV verfiel in fast vergessene Zeiten zurück. Kein Spielaufbau, keine saubere Ballkontrolle, keine Ballstafetten, alles nicht vorhanden, dafür große Unsicherheit im Ballanlaufen, fahriges, nervöses Passspiel und ein Gebolze, wie es in dieser Saison noch nie vorkam. Dabei vertraute das Trainerteam der erfolgreichen Mannschaft aus dem Spiel gegen Ebnet und brachte nur Silas Bärmann, für den in der Trainingswoche beruflich verhinderten Marco Hügle, sowie für den stark angeschlagenen Stefan Schopp, Jonathan Schilling, in die Startelf.
Mit einfachen Mitteln kontrollierte der FC Bötzingen das Spielgeschehen und übernahm im Mittelfeld immer mehr das Kommando, ohne gefährlich zu werden. Doch der ASV konnte gegen diesen Gegner an diesem Tag nicht einmal in der Defensive sicher stehen. So ging dem 1:0 des FC Bötzingen eine Unachtsamkeit voraus und der haltbare Schuss kullerte zur Führung ins Tor.
Jetzt wurde es ein reines Kampfspiel mit den mehr gewonnenen Zweikämpfen auf Seiten der Bötzinger, weshalb die Halbzeitführung auch völlig in Ordnung war. Zur zweiten Halbzeit kamen mit Marco Hügle und Fabian Ehret zwei erfahrene Spieler ins Spiel und ein leicht verbesserter Auftritt war die Folge.
Der ASV war nun mutiger und aggressiver. Als Jonathan Schilling in der 46. Spielminute den Ausgleich erzielte, schien es nur eine Frage der Zeit zu sein, bis das Spiel komplett in Richtung ASV kippt.
Jetzt kam eine bessere Phase im Spiel der Mannschaft, weil man flach, schneller und präziser spielte. Doch in drei Minuten war die Messe gelesen. Einen langen Freistoß in der 63. Spielminute, in den Fünfmeterraum des ASV, nutze ein Stürmer des FC Bötzingen zur erneuten Führung und zwei Minuten später konnte der FC Bötzingen die Führung sogar noch ausbauen, als ein abgefälschter Ball ins Tor ging. Beide Tore waren ein Beleg für die Unkonzentriertheit des ASV an diesem Tage.
Als Fabian Werz einen Elfmeter zum erneuten Anschluss verwandelte, war die Wende, zumindest ein Teilerfolg, in greifbarer Nähe. Der FC Bötzingen wurde im Minutentakt immer schwächer und der ASV versuchte es nun mit viel Druck. Der Schiedsrichter bereitete die Entscheidung des Spiels leider vor. Während der Torhüter des FC Bötzingen bei mindestens 20 Abschlägen aus der Hand, fast drei Meter außerhalb seines Sechzehnmeterraumes stand, gab der Schiedsrichter kurz vor Schluss, bei einer Ballaufnahme von Mario Rombach an der Strafraumgrenze einen Freistoß, weil er auf Hände außerhalb des Strafraumes entschied.Eine mehr als unglückliche Entscheidung, sowie ungerecht, wenn man an die Situationen des Torhüters vom FC Bötzingen denkt. Hier wurde mit zweierlei Maß gemessen.
Nun gut, der flach hereingetretene Freistoß hätte nie im Tor des ASV landen dürfen, doch der Stürmer wurde bei seiner Aktion nur begleitet und nicht gestört. Erneut war die Defensivarbeit des ASV von einem Tiefschlaf erfasst. Marco Hügle erzielte zwar den 3:4 Anschlusstreffer, doch mit viel Willen und Gegenwehr rettete der FC Bötzingen den Sieg ins Ziel.
Es waren zu viele Baustellen an diesem Tag im Team des ASV, in dem außer den ordentlich spielenden Jonathan Schilling, Silas Bärmann und Fabian Werz, keiner an sein Mindestmaß an Leistungsfähigkeit herankam. Vor allem die spielerische Komponente war erschreckend, weil man es fast schon gewohnt war, dass diese Mannschaft zumindest konsequent versucht Fußball zu spielen. Ein derart gezeigtes Gebolze, ist man einfach nicht mehr gewöhnt.
Dem Trainerteam obliegt nun die Aufgabe, das Team für das kommende Heimspiel gegen den FC St. Georgen so zusammenzustellen, dass man zumindest die Möglichkeit hat, das Spiel gegen den Favoriten einigermaßen offen zu gestalten.