Der Tabellenvierte ESV Freiburg gab seine Visitenkarte in Merdingen ab und viele Fans hatten die Hoffnung, dass nach der sehr guten Leistung gegen Gündlingen, ein Achtungserfolg gelingen könnte.
Jedoch waren die Vorzeichen noch schwerer als bereits gegen den Tabellenführer aus Gündlingen. Aus dem Team, welches Gündlingen einen großen Kampf lieferte, und den bereits dort fehlenden Stammkräften, kamen die Ausfälle von Sven Landmann, Jonathan Schilling und Tim Diefenbach hinzu.
Insgesamt 7 Stammspieler aus dem Kader EINS standen somit nicht zur Verfügung und leider davon, eine ganze Reihe Spieler aus der Defensivabteilung. Eine Herkulesaufgabe stand bevor. Felix Landmann, gelernter Stürmer, gab den Rechtsverteidiger, Jonas Leonhardt, bekam seinen ersten Einsatz in Kader EINS von Beginn an, Georg Schächtele und Armin Mößner belegten zusammen mit Stefan Schopp die Innenverteidigung und spielten noch nie in dieser Formation zusammen, und zu guter Letzt, spielten Sebastian Pfahler und Manuel Menner, als eigentliche Offensivkräfte, im defensiven Mittelfeld.
Es hätte schon sehr viel optimal laufen müssen, damit die Mannschaft einen Erfolg hätte erzielen können. Ein Paukenschlag zu Beginn, hätte jedoch fast die Führung für unseren ASV gebracht und mit Sicherheit für mehr Ruhe und Selbstbewusstsein gesorgt, als Sebastian Pfahler eine Direktabnahme aus 16 Meter knapp über das Tor jagte. Der ESV stellte sich als sehr spielstarke, erfahrene Mannschaft vor und kontrollierte von Anfang an das Geschehen. Mit ihren schnellen und technisch starken Stürmern brachten sie unseren ASV, in der ersten Viertelstunde, von einer Verlegenheit in die andere. Dann passierte die verdiente Führung, für den ESV, nach einer Standartsituation.
Doch nun waren auch unsere Jungs im Spiel, plötzlich wurden mehr Zweikämpfe gewonnen und eine herrliche Kombination endete mit einer präzisen Flanke von Silas Bärmann, die erneut Sebastian Pfahler in der Mitte mit einem tollen Kopfball beendete, doch leider um Zentimeter am langen Pfosten vorbei zielte. Kurze Zeit später köpfte Silas Bärmann, nach Flanke von Tobias Schopp, knapp über das Tor. Der Ausgleich lag im Bereich des Möglichen. Der ASV musste bei hohen Temperaturen und einer steigenden Schwüle allerdings viel Kraft einsetzen, um den sehr geschickt und klug agierenden Gegner in Schach zu halten. Eine höhere Führung, wie ein Ausgleich wären zur Halbzeit ebenso möglich gewesen. Es blieb beim 0:1 Rückstand.
Die Anfangsphase der zweiten Hälfte stand wiederum ganz im Zeichen des ESV, der ASV hatte einfach zu viel Kraft gebraucht und musste noch durchatmen. Spürbar lag der zweite Gegentreffer in der Luft und erneut nach einer Standartsituation, fiel dieser auch in der 56. Spielminute. Jetzt gingen die Köpfe nach unten, die Gedanken waren nicht mehr auf dem Platz und direkt nach Wiederanpfiff, erzielte der ESV, nach einem groben individuellen Fehler, das 3:0 (57. Spielminute). Wie stark der Charakter dieser „Notelf“ trotzdem war, zeigte sich danach. Mit viel Laufarbeit und Willen, stand das Team in dieser schwierigen Situation wieder auf und versuchte zumindest ein besseres Ergebnis zu erzielen. Sebastian Pfahler, Silas Bärmann, Ralph Selinger und Fabian Werz konnten ihre Möglichkeiten nicht nutzen. Dafür erzielte zumindest Kapitän Stefan Schopp den verdienten Ehrentreffer in der 81. Spielminute per Kopf. Leider brachte das aufopferungsvolle Anrennen bis zum Schluss keinen weiteren Treffer. Der ESV Freiburg hat völlig verdient gewonnen.
Der ASV hat alles gegeben, was an diesem Tag, in dieser Kaderzusammensetzung möglich war und jedem Spieler gebührt der größte Respekt für seinen unermüdlichen Einsatz, bis zur letzten Spielminute. Das Geheimnis zu lüften, warum jedes Wochenende während einer Saison, so viele Spieler fehlen, gerade dieses Spiel an einem Feiertag war seit Monaten ebenfalls bekannt, wird eine der Hauptaufgaben sein, die auf das Trainerteam zeitnah zukommen.