Immer wenn ein Spiel gegen ein Spitzenteam der Kreisliga B ansteht, fehlen unserer Mannschaft regelmäßig urlaubs-, berufs- oder verletzungsbedingt, wertvolle Stammspieler. So auch im Nachholspiel gegen das Spitzenteam vom ESV Freiburg, gegen den unser ASV in den letzten Jahren immer ohne Punkte blieb.
Mit Sebastian Pfahler, Tim Diefenbach, Jonathan Schilling und Jonas Bruggner fehlten uns wichtige Kräfte, so dass Marco Hügle (Grippaler Infekt), Stefan Schopp (Verletzung), Markus Schmid (Trainingsrückstand) und Sebastian Daiger (Trainingsrückstand) sich in den Dienst der Mannschaft stellen mussten, damit wir gegen eine der stärksten Mannschaften der Liga nicht ganz ohne Chance auf einen Sieg dastanden. Zunächst ging der Plan, bei einer hohen Zuschauerzahl, auch auf. Unsere Mannschaft stand diszipliniert und kompakt.
Die Angriffsversuche des ESV wurden meist mühelos abgefangen. Jens Leonhard und unsere Innenverteidiger Stefan Schopp und Markus Schmid nahmen die beiden Toptorjäger des ESV (zusammen 38 Tore! und 18 Vorlagen) aus dem Spiel. Nach traumhaften Kombinationen durchs Mittelfeld, gelangen Sebby Daiger und Fabian Werz eine, auch in der Höhe, verdiente 2:0 Führung, da der ESV bei aller spielerischen und individuellen Klasse, bis dahin nicht einmal auf das ASV Tor gefährlich zielte!
Nach diesen starken fünfundzwanzig ASV Minuten, kam der ESV nun mit wütenden Angriffen immer gefährlicher ins Spiel. Die Ausgangslage war klar, um noch Relegationsteilnehmer zu werden, musste der ESV das Spiel gewinnen. Es sollten sich also Räume für den ASV ergeben. Doch der ASV verlor im Mittelfeld die Kontrolle und die individuell sehr gut besetze Offensive des Gegners sorgte für starken Druck auf die ASV Defensive. So kam das 2:1 kurz vor der Halbzeit nicht überraschend. Zu wenige Zweikämpfe entschied der ASV in dieser Phase für sich und zu viele Bälle wurden im Spiel nach vorne viel zu leichtfertig an den Gegner verschenkt. Der Halbzeitpfiff kam gerade recht.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit wurde das Spiel etwas ausgeglichener, wenn gleich der ESV weiterhin mehr Ballbesitz hatte. Durch einen Eckball der nicht konsequent geklärt werden konnte, erzielte der ESV den verdienten Ausgleich. Kurze Zeit später übersah der sehr gut leitende Schiedsrichter leider eine Abseitsposition und der ESV führte nun sogar mit 3:2. Das Spiel war gedreht. Das hatte auch damit zu tun, dass die Wechselmöglichkeiten des ASV an diesem Tage nicht die notwendigen Optionen bieten konnten. Stabilität im Mittelfeld wäre gefordert gewesen, aber es war kein defensiver Mittelfeldspieler auf der Bank. So mussten Sebby Daiger und Fabian Ehret weite Weg gehen und das gegen einen Gegner, der im Zentrum über ball- und spielstarke Akteure verfügte.
Doch der ASV zeigte Charakter und vor allem, dass er das Spiel nicht verlieren wollte. Mit einer gelungenen Einzelleistung setzte sich Marco Hügle, drei Minuten nach der ESV Führung, an der Seitenlinie durch und bediente Silas Bärmann der zum vielumjubelten Ausgleich traf. Das dritte Tor des ASV an diesem Tage mit dem Prädikat „Fußball aus dem Lehrbuch“. Nun wurde es ein völlig offener, teils hektischer, Schlagabtausch, in dem der ESV für sein hohes Tempo der ersten sechzig Spielminuten Tribut zahlte. Immer öfter wurde der ASV gefährlich, weil man es verstand, die sich immer mehr bietenden Räume zu nutzen.
In der 85. Spielminute war es dann so weit. Der in der zweiten Halbzeit wie aufgedreht spielende Marco Hügle, konnte eine verunglückte Ballannahme des letzten ESV Verteidigers nutzen und zog mit einem unwiderstehlichen Sprint Richtung ESV Torhüter, dem er mit einem ins rechte untere Toreck geschlenzten Torschuss, keine Chance ließ. Der Jubel unter den ASV Spielern, Verantwortlichen und Zuschauern war groß. Man hatte den Favoriten am Rande einer Niederlage. Die sollte es auch werden. Torhüter Mario Rombach pflügte gekonnt noch zwei gefährliche Bälle des Gegners und dann pfiff der Schiedsrichter ab.
An der Freude der ASV Spieler erkannte man, dass es endlich einmal wichtig war, einen Gegner vom Kaliber des ESV, für den es noch um vieles ging, besiegt zu haben. Eine wichtige Erfahrung in Bezug auf die Entwicklung unserer Mannschaft. Viel wichtiger als der Sieg, war an diesem Tag jedoch die 45. Spielminute, denn in dieser kam nach achtmonatiger Verletzungspause unser Führungsspieler Ralph Selinger auf den Platz zurück. Der Sieg war somit nur das „Sahnehäubchen“ auf die gelungene Rückkehr von Ralph. Seine Genesung war das absolut wichtigste!